Wofür verrechnen Banken ihren Kunden Kontoführungsgebühren?
Ausmaß und Höhe der Kontoführungsgebühren hängen einerseits von der Art des Girokontos ab und andererseits von der Nutzung desselben. Dem Grunde nach lassen sich die Gebühren für ein Girokonto in zwei Gruppen einteilen: die Kontoführungsgebühren und die Gebühren für alle anderen erbrachten Leistungen. Eine weitere Unterteilung der Kontoführungsgebühren kann man nach Art des Girokontos vornehmen. So lassen sich die Kontoführungsgebühren im Vergleich besser bewerten, stellt man die Gebühren für ein Studentenkonto, Gehaltskonto oder Unternehmenskonto der verschiedenen Banken nebeneinander. Aber auch eine Unterteilung der Banken macht Sinn. Hier bietet sich die Trennung von Banken mit Filialnetz und ohne Filialnetz, den sogenannten Online und Direkt Banken, an.
Nicht alle Banken verrechnen für ein Girokonto Kontoführungsgebühren. Werden sie verrechnet, so werden diese von der Bank in der Regel monatlich verrechnet. Die Verrechnung der Kontoführungsgebühren erfolgt durch eine Lastschrift auf dem Girokonto des Kontoinhabers.
Die Gebühren können von Bank zu Bank unterschiedlich hoch sein. Stellt man die Kontoführungsgebühren im Vergleich zueinander, offenbaren sich zum Teil sehr große Unterschiede. Doch auch Angeboten mit niedrigen oder ohne Kontoführungsgebühren, können dem Kontoinhaber sehr teuer kommen. Was bei den Gebühren eingespart wird, wird stattdessen bei den Zinsen für den Kontoüberziehungsrahmen zugeschlagen. Macht der Kontoinhaber vom Dispokredit zu oft Gebrauch, schlagen sich die hohen Zinsen auf seine Kosten nieder. Wer viele Buchungszeilen benötigt, sollte ein Konto mit niedrigen Gebühren je Buchungszeile vorziehen oder noch besser ein Girokonto, bei welchem die Buchungszeilen pauschal abgerechnet werden.
Die Kontoführungsgebühren im Vergleich – worauf muss man achten?
Banken sind bei der Ausgestaltung eines Girokontos an keine zwingenden Vorschriften gebunden. Ob eine Bank für eine Buchungszeile eine hohe Gebühr und dafür im Gegenzug beim Dispokredit niedrige Zinsen verrechnet oder sie es vorzieht, es umgekehrt zu gestalten, liegt im freien Ermessen der Bank.
Um Kontoführungsgebühren im Vergleich zu testen, sollte man eine zunächst seine eigenen Gewohnheiten und Anforderungen an ein Girokonto kennen. Benötigt man viele Buchungszeilen oder kommt man mit wenigen zurecht? Ebenso sollte man sich die Frage stellen, ob man häufig mit der Kreditkarte einkauft und man dabei den Dispokredit in Anspruch nimmt. Erst wenn man seine Anforderungen und Gewohnheiten kennt, kann man durch einen Vergleich eine Selektion der verschiedenen Angebote vornehmen.
Auch bei Banken ohne Kontoführungsgebühren lohnt es sich, einen Vergleich durchzuführen. Hier gibt es gerade für Verbraucher immer wieder sehr attraktive Angebote. Gerade Online Banken und Direkt Banken bieten dem Verbraucher besonders gute Konditionen. Zwar verzichtet der Verbraucher auf ein Filialnetz, dafür locken attraktive Angebote wie ein Bankkonto ohne Kontoführungsgebühren.
Ist bei Banken ohne Kontoführungsgebühren tatsächlich alles kostenlos?
Jede Bank ist ein Unternehmen und als solches an Umsätze und Gewinne orientiert. Bei Angeboten wie „Bankkonto ohne Kontoführungsgebühr“ oder „Girokonto ohne Kontoführungsgebühr“ handelt es sich meist um Konten, für deren Grundfunktionen keine Gebühren verrechnet werden. Solche Konten sind ohne Kontoführungsgebühr. Für einfache Buchungsaufträge wie Überweisungen, Daueraufträge oder Einziehungsaufträge werden ebenfalls keine Gebühren verrechnet. Gebühren können hingegen für zusätzliche Services anfallen, wie zum Beispiel für Überweisungen in das Ausland. Diese können dann auch teurer sein als bei einem gebührenpflichtigen Girokonto. Meist hat der Kontoinhaber eines Girokontos ohne Kontoführungsgebühr nur einen zeitlich limitierten Rahmen, innerhalb welchem er Einblick in seinen Kontoauszug erhält. Will er seinen Kontoauszug weiter zurückverfolgen, geht dies meist nur auf Antrag. Auch der Antrag auf Zustellung eines Kontoauszugs kann seitens der Bank verrechnet werden.
Oft bieten Banken ein Girokonto ohne Kontoführungsgebühr in einem Paket mit einer Kreditkarte an. Bei solchen Kreditkarten handelt es sich um reine Einkaufskarten, mit denen auch an Bankomaten weltweit Bargeld behoben werden kann. Allerdings ist die Bargeldbehebung mit der Kreditkarte in vielen Fällen kostenpflichtig, wodurch auf dem Umweg die Kosten auf Girokonto ohne Kontoführungsgebühr zurückfallen. Dennoch ist ein Bankkonto ohne Kontoführungsgebühr nicht grundsätzlich zu verachten. Als Inhaber eines Girokontos ohne Kontoführungsgebühr sollte man seine Gewohnheiten dem Konto entsprechend anpassen, um auf diese Weise bösen Überraschungen vorzubeugen.
Wie kann man seine Kontoführungsgebühren noch minimieren?
Nicht jeder Verbraucher hat die Möglichkeit von einer großen Auswahl an Banken Gebrauch zu machen. Gerade Bürger, welche auf dem Land wohnen, müssen mit einer geringen Anzahl an Bankfilialen ihr Auskommen finden. Zwar bleibt dann noch die Möglichkeit, sich ein Girokonto einer Direkt Bank oder Online Bank zu nehmen, doch viele Menschen ziehen eine persönliche Beratung und Problemlösung in einer Filialbank dem Computer vor. Dass es hier nicht ohne Kontoführungsgebühren geht, scheint klar. Doch auch in diesem Fall lassen sich die Gebühren reduzieren. Man kann Kontoführungsgebühren absetzen – beim jährlichen Steuerausgleich. Die Kontoführungsgebühren absetzen ist ganz einfach – durch Angabe als Werbungskosten in der Steuererklärung.