Nun verwandelt sich das Smartphone auch noch in eine Geldbörse. Doch die Deutschen sind von diesem neuen Feature bislang nur wenig begeistert. Folgt man den Ergebnissen der Studie aus dem Hause der Unternehmensberatung PwC Strategy&, so sind es gerade einmal 5 Prozent der Deutschen, die das Smartphone anstelle des Bargelds oder der Bankkarte zur Hand genommen haben, wenn es darum gegangen ist, den Einkauf zu bezahlen.
Einen großen Unterschied gibt es jedoch beim Alter: Während die Jungen begeistert sind und auch angegeben haben, in naher Zukunft vermehrt das Smartphone als digitales Portemonnaie verwenden zu wollen, bleiben die über 60-Jährigen kritisch – es sieht also tatsächlich so aus, als würde die Wahl des Zahlungsmittels sehr wohl auch mit dem Alter zusammenhängen.
Welche Vorkehrungen müssen getroffen?
Der Bezahlvorgang ist denkbar einfach: Einfach die entsprechende App öffnen (für iOS: Apple Pay, für Android: Google Pay oder die App der Hausbank), das Smartphone in Richtung des Kassenterminals halten und mit Touch- oder Face-ID bestätigen. Schon ist der Einkauf bezahlt.
Zu beachten ist, dass jedoch, bevor man seinen Einkauf mit dem Smartphone bezahlt, ein paar Vorkehrungen treffen muss. Das heißt, es sind einmal die Bankdaten zu hinterlegen. Erst dann, wenn man die Bank- oder Kreditkartendaten hinterlegt hat, kann das Smartphone als digitale Geldbörse verwendet werden. Schlussendlich ist der Betrag, der zu bezahlen ist, auch irgendwo abzubuchen.
Man muss jedoch keine Angst haben, dass im Zuge des Bezahlvorgangs etwaige Kreditkarten- oder Bankdaten übermittelt werden. Es werden nämlich sogenannte Tokens generiert. Im Rahmen dieser Tokenization kommt es nur zur Übermittlung der ersten sieben Kreditkartenziffern; die darauffolgenden Ziffern werden bei jedem weiteren Bezahlvorgang neuerlich generiert. Die letzte Ziffer fungiert als Prüfziffer und ändert sich ebenfalls. Man muss hier also keine Angst vor einer etwaigen Ausspähung bei der Datenübermittlung haben – das Risiko ist sogar geringer als bei der Verwendung der klassischen Kreditkarte. Der ganze Prozess wird übrigens durch den Einsatz der sogenannten „Near Field Communication“ (kurz: NFC) ermöglicht. Wer also seinen Einkauf mit dem Smartphone bezahlen will, der muss darauf achten, dass beide Komponenten mit dem NFC-Chip ausgestattet sind.
Die Funktion ist besonders bei den unter 30-Jährigen gefragt
Natürlich sind es in erster Linie die jüngeren Generationen, die das Smartphone immer häufiger als digitale Geldbörse verwenden. Blickt man auf den „Mobile Payment Report 2019“, der von der PwC veröffentlicht worden ist, so haben 46 Prozent der Befragten, die noch unter 30 Jahre alt waren, angegeben, das Smartphone schon einmal für den Bezahlvorgang genutzt zu haben.
Das liegt wohl auch daran, weil die jüngeren Generationen heutzutage (fast) alles mit dem Smartphone machen. Man bekommt Nachrichten übermittelt, trägt seine Termine in den Kalender ein, schreibt E-Mails, ruft seinen Kontostand ab oder tätigt Überweisungen, mitunter kann man sogar in Bitcoin investieren oder auch das Smartphone als klassischen Fotoapparat verwenden und die Fotos dann gleich direkt über diverse Chatprogramme an Freunde weiterleiten.
Smartphone wird zum digitalen Portemonnaie werden
Folgt man den Studienergebnissen, so wird sich das Bezahlen mit dem Smartphone wohl durchsetzen können. Schlussendlich haben 69 Prozent der unter 30-Jährigen angegeben, auch in naher Zukunft mit dem Smartphone bezahlen zu wollen. Die älteren Generationen bleiben kritisch: Bei den über 60-Jährigen haben gerade einmal nur 10 Prozent angegeben, in naher Zukunft das Smartphone als digitalen Geldbeutel nutzen zu wollen – ältere Menschen werden also vorwiegend beim Bargeld bleiben oder mit der Bank- oder Kreditkarte ihre Einkäufe bezahlen.
Das ist auch der Grund, warum sich das Bezahlen mit dem Smartphone durchsetzen wird. Denn am Ende sind es die Jungen, die es wohl schon in wenigen Jahren als Selbstverständlichkeit ansehen, dass in den verschiedenen Läden mit dem Smartphone bezahlt werden kann. Das wissen natürlich auch die Unternehmen. Denn immer mehr Kassenterminals werden umgebaut, sodass auch verstärkt die Möglichkeit angeboten werden kann, mit dem Smartphone den Einkauf zu bezahlen. Denn nur dann, wenn die Zahl der Akzeptanzstellen steigt, fühlen sich auch jene Konsumenten angesprochen, die sich mitunter noch nicht so intensiv mit der Möglichkeit auseinandergesetzt haben.